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Übersicht über die wichtigsten historischen Ereignisse in den Beziehungen zwischen Lettland und Deutschland seit dem 13. Jahrhundert

- 1201: Gründung von Riga durch den Bremer Bischof Albert von Buxhoeveden.
- 1202-1237: Schwertbrüderorden
- Vor 1232: Gründung der Compagnie der Schwarzhäupter.
- 1237-1561: Livländischer Orden. Der Ritterorden war Bestandteil des Deutschordensstaats.
- 1282: Riga schließt sich der Hanse an und wird Knotenpunkt des Ostseehandels.
- 1352: Rigas Handwerker schließen sich in Gilden zusammen – Kleine Gilde für die Handwerker.
- 1354: Rigas Kaufleute schließen sich in Gilden zusammen – Große Gilde für die Kaufleute.
- 1521/22: Anfang der Reformation in Riga: Riga zweite reformierte Stadt überhaupt.
- 1524: Erste lettische Gemeinde in der Jacobikirche. Erstes Gebetbuch auf Lettisch wird 1525 in Lübeck veröffentlicht.
- 1562: Gotthard von Kettler (1517-1587), letzter Ordensmeister des Deutschen Ordens, wird erster Herzog von Kurland und Semgallen.
- 1642-1682 Jakob von Kettler, Herzog von Kurland.
- 1685: Die erste lettische Bibelausgabe in der Übersetzung des deutschen Pastors Ernst Glück (1654-1705).
- 1737: Wahl Ernst Johanns von Biron (1690-1772) zum Herzog von Kurland, Hauptstadt: Mitau (Jelgava). Residenzen in Kurland: Schloss Ruhental (Rundāle), Schloss Mitau (Jelgava), Mesothen (Mežotne).
- 1783: Erstes gesamtlettisches Sängerfest in Riga.
- 1915: Die deutsche Armee nimmt Livland ein, die Frontlinie verläuft für zwei Jahre entlang der Daugava.
- 1917: Die deutsche Armee erobert Riga.
- 11. November 1918: Waffenstillstandsvertrag von Compiègne.
- 18. November 1918: Ausrufung der Republik Lettland in Riga.
- 25. November 1918: der Generalbevollmächtigte des Deutschen Reichs für die Baltischen Länder spricht gegenüber Ministerpräsident Ulmanis die de facto-Anerkennung durch das Deutsche Kaiserreich aus.
- 28. Juni 1919: Friedensvertrag von Versailles.
- 25. November 1919: Lettland erklärt Deutschland formal den Krieg.
- 15. Juli 1920: Friedensschluss Lettlands mit Deutschland und Abschluss eines vorläufigen Abkommens über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Lettland.
- 11. August 1920: Friedensvertrag von Riga zwischen Lettland und Sowjetrussland.
- 8. Oktober 1920 Inkrafttreten des Abkommens über die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Lettland.
- 26. Januar 1921: Der Oberste Alliierte Kriegsrat erkennt die neugegründete lettische Republik de jure an.
- 1. Februar 1921: Deutschland erkennt Lettland de jure an.
- 23. August 1939: Unterzeichnung des Hitler-Stalin Pakts, auch Molotow-Ribbentrop-Pakt genannt. Der Pakt enthält ein geheimes Zusatzprotokoll, mit dem die baltischen Staaten der sowjetischen Einflusssphäre zugeschlagen werden.
- 7. November 1939: Beginn der „Umsiedlung“ der Deutschbalten.
- 17. Juni 1940: Beginn der Besetzung Lettlands durch sowjetische Truppen.
- 5. August 1940: Einverleibung Lettlands in die UdSSR (Annexion) als „Lettische Sozialistische Sowjetrepublik“.
- Januar/März 1941: „Nachumsiedlung“ der 1939/40 nicht umgesiedelten Deutschbalten.
- 22. Juni 1941: Einmarsch deutscher Truppen in Lettland und Besetzung durch die Wehrmacht.
- 13. Oktober 1944: Sowjetische Truppen marschieren erneut in Riga ein.
- „Festung Kurland“ bis zum 8. Mai 1945.
- 1945-1990: zweite sowjetische Besetzung Lettlands.
- August 1951: Erklärung der Bundesrepublik Deutschland, dass die baltischen Staaten okkupierte Länder seien und dass die Sowjetunion ein Aggressor ist.
- 29. April 1953: Brief des Auswärtigen Amts an die Gerichtsinstanzen in Berlin mit der Erklärung, dass Lettland noch als Staat existiert und dass die Annexion nicht anerkannt wird.
- 27. August 1970: Communiqué des Auswärtigen Amtes – „Bundesrepublik Deutschland hat die allgemein bekannte Position in der Frage der baltischen Staaten nicht geändert.“
- 14. Juni 1987: Erste politische Demonstration am Freiheitsdenkmal in der lettischen Hauptstadt Riga zum Gedenken an den Jahrestag der Massendeportationen von 1941.
- 1988: Oppositionelle Reformkräfte gründen in Estland und Lettland sogenannte Volksfronten und in Litauen die Freiheitsbewegung Sajudis. Es sind die ersten unabhängigen politischen Bewegungen auf dem Gebiet der Sowjetunion.
- 19. August 1989: Beim sogenannten Paneuropäischen Picknick flüchten etwa 700 DDR-Bürger spontan über die ungarisch-österreichische Grenze in den Westen. Wenig später sagt Ungarn zu, seine Grenze für DDR-Flüchtlinge zu öffnen – und löst diese Zusage in der Nacht zum 11. September ein. Bis Ende Oktober gelangen so etwa 50 000 Menschen in die Bundesrepublik.
- 23. August 1989: Mehr als zwei Millionen Menschen bilden den Baltischen Weg von Vilnius über Riga bis nach Tallinn – eine über 600 Kilometer lange Menschenkette quer durch das Baltikum.
- 4. September 1989: In Leipzig versammeln sich an einem Montag über 1 000 Menschen vor der Nikolaikirche und fordern unter anderem Reisefreiheit. Daraus entstehen die Montagsdemonstrationen.
- 9. November 1989: Nach 28 Jahren, zwei Monaten und 28 Tagen fällt die Berliner Mauer.
- 24. Dezember 1989: Der Kongress der Volksdeputierten der UdSSR erklärt die Geheimen Zusatzprotokolle von 1939 als von Anfang an ungültig
- 4. Mai 1990: Lettland proklamiert seine Unabhängigkeit von der Sowjetunion und legt eine Übergangszeit bis zur vollständigen Wiederherstellung der nationalen Eigenständigkeit fest.
- 12. September 1990: Die beiden deutschen Staaten und die vier Siegermächte des Zweiten Weltkriegs (USA, UdSSR, Großbritannien, Frankreich) unterzeichnen in Moskau den sogenannten Zwei-plus-Vier-Vertrag zur deutschen Wiedervereinigung.
- 3. Oktober 1990: Beim Tag der Deutschen Einheit wird vor dem Reichstagsgebäude in Berlin zu den Klängen des Deutschlandliedes die schwarz-rot-goldene Flagge aufgezogen.
- 13. Januar 1991: Tausende Letten errichten Barrikaden in der Altstadt von Riga und schützen wichtige Gebäude vor sowjetischen Truppen.
- 20. Januar 1991: Sowjetische Spezialeinheiten stürmen das lettische Innenministerium in Riga. Dabei sterben fünf Menschen.
- 28. Januar 1991: Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher empfängt die Außenminister von Estland und Lettland, Lennart Meri und Jānis Jurkāns, in Bonn.
- 12. Juni 1991: Gründung des Deutsch-Baltischen Parlamentarischen Freundeskreises im Deutschen Bundestag.
- 19. bis 21. August 1991: In den Wirren des gescheiterten Putsches kommunistischer Hardliner gegen Michail Gorbatschow in Moskau erklärt Lettland seine Unabhängigkeit von der UdSSR.
- 24. August 1991: Die Russische Föderation erkennt die Unabhängigkeit von Estland, Lettland und Litauen an.
- 28. August 1991: Deutschland nimmt wieder diplomatische Beziehungen zu den baltischen Staaten auf. Wenige Tage später übergeben deutsche Botschafter in den drei Hauptstädten ihre Beglaubigungsschreiben.
- In Riga übergibt Hagen Graf Lambsdorff am 2. September sein Beglaubigungsschreiben.
- 6. September 1991: Die UdSSR erkennt die Unabhängigkeit der baltischen Staaten an.
- 11./12. September 1991: Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher besucht Tallinn, Riga und Vilnius.
- 17. September 1991: Estland, Lettland und Litauen werden in die Vereinten Nationen aufgenommen. Danach weitere Bemühungen um Aufnahme in europäische und internationale Institutionen.
- 19. November 1991: Rückgabe des ehemaligen Gesandtschaftsgebäudes am Raiņa bulvāris 13 in Riga an die Bundesregierung.
- 25. Dezember 1991: Die Sowjetunion wird aufgelöst und hört zum Jahreswechsel formell auf zu existieren.
- 9. Juli 1992: Der erste lettische Botschafter Egils Levits überreicht in Bonn sein Beglaubigungsschreiben an Bundespräsident Richard von Weizsäcker.
- 5. Februar 1993: Eröffnung des Goethe-Instituts Riga.
- 20. April 1993: Unterzeichnung der „Gemeinsamen Erklärung über die Grundlagen der bilateralen Beziehungen“ durch die Außenminister Klaus Kinkel und Georgs Andrejevs in Bonn.
- Herbst 1993: Deutsche Kulturwochen in der baltischen Region.
- 9. März 1994: Erstmalige politische Konsultationen von Bundesaußenminister Klaus Kinkel mit seinen drei baltischen Amtskollegen in Bonn im 3+1-Format.
- 31. August 1994: Die letzten sowjetisch-russischen Truppen verlassen Lettland. Zeitgleich erfolgt auch der Abzug aus Deutschland.
- 17. Oktober 1997: Einweihung des umfassend renovierten Kanzleigebäudes der Deutschen Botschaft in Lettland durch Bundesaußenminister Klaus Kinkel. Als Ehrengäste anwesend sind der lettische Staatspräsident Guntis Ulmanis und die Außenminister der baltischen Staaten.
- Sommer 2001: Riga feiert sein 800-jähriges Stadtjubiläum mit Bundespräsident Johannes Rau als Ehrengast.
- 29. März 2004: Estland, Lettland und Litauen treten der NATO bei.
- 1. Mai 2004: Im Zuge der EU-Osterweiterung werden die baltischen Staaten Mitglieder der Europäischen Union.
- 28./29. November 2006: Erster NATO-Gipfel in Riga.
- 27. März 2007: Lettland und Russland unterzeichnen nach jahrelangen Verhandlungen in Moskau einen Grenzvertrag. Das Abkommen tritt am 18. Dezember 2007 offiziell in Kraft.
- 21. Dezember 2007: Mit dem Beitritt der baltischen Staaten zum Schengener Abkommen entfallen die Binnengrenzkontrollen bei Reisen nach Estland, Lettland und Litauen sowie zwischen den baltischen Staaten.
- 1. Januar 2014: Lettland führt als 18. EU-Land den Euro ein. Riga wird Europäische Kulturhauptstadt 2014.
- 1. Januar 2015: Lettland übernimmt erstmals die EU-Ratspräsidentschaft.
- 2018: Lettland feiert 100-jähriges Staatsjubiläum. Deutschland gratuliert mit einer Ausstellung von Berliner Buddy-Bären auf dem Rigaer Domplatz und Gastspielen deutschen Spitzenorchester.
- 2021: Deutschland und Lettland begehen ein Doppeljubiläum: Die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen vor 100 Jahren und deren Wiederaufnahme nach dem Fall des Eisernen Vorhangs vor 30 Jahren.
- Juni 2022: Übertragung der Petrikirche in Riga an eine gemeinsame Stiftung der Lettischen Evangelisch-Lutherischen Kirche und der deutschen St.-Petri-Gemeinde.

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