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Deutsche Kandidatur für den Sicherheitsrat 2019/20

03.07.2017 - Artikel

Deutschland bewirbt sich um einen nichtständigen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Die Wahlen werden voraussichtlich im Juni 2018 in der Generalversammlung stattfinden.

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Logo der deutschen Sicherheitsratskandidatur
Logo der deutschen Sicherheitsratskandidatur© Auswärtiges Amt

Der damalige Außenminister Steinmeier hat am 27. Juni 2016 in Hamburg die Kandidatur für den Zeitraum 2019/20 bekanntgegeben. Die Wahlen werden voraussichtlich im Juni 2018 in der Generalversammlung stattfinden. Die erneute Bewerbung (zuletzt waren wir 2011/12 im Sicherheitsrat) ist Ausdruck unseres politischen Willens, einen aktiven Beitrag für Frieden und Sicherheit bei all den Herausforderungen zu leisten, mit denen sich der Sicherheitsrat befasst. Unsere neuerliche Mitgliedschaft würde unsere Stellung und unser Gewicht in den Vereinten Nationen unterstreichen.

Bei seiner Rede auf Einladung des Leibniz-Institutes für Globale und Regionale Studien (GIGA) im Rahmen der „GIGA Distinguished Speaker Lecture Series“ im Hamburger Rathaus betonte Steinmeier seinerzeit die Bedeutung des UN-Sicherheitsrats:

„Wir brauchen die Vereinten Nationen und den Sicherheitsrat mehr denn je im Bemühen um Frieden in dieser unfriedlichen Zeit. Und auch wenn der UNO-Sicherheitsrat zunehmend in die Kritik gekommen ist und in der Tat leider manchmal blockiert ist, so bleibt er doch das einzige Organ, das völkerrechtlich bindende Maßnahmen zur Konfliktprävention und Friedenssicherung beschließen kann. Bei aller Skepsis: im letzten Jahr hat der Rat 60 von 63 Resolutionen im Konsens verabschiedet. Der Sicherheitsrat ist zentraler globaler Krisenmanager!“

Dies sei gerade auch für ein Deutschland von besonderer Wichtigkeit. Denn, so Steinmeier: „Deutschland, als wirtschaftlich und politisch und gesellschaftlich eng mit der Welt vernetztes Land –manche Studien sagen sogar: als meistvernetztes Land der Welt- ist ganz besonders auf eine funktionierende, friedfertige und regelbasierte internationale Ordnung angewiesen. Und weil das so ist, müssen wir umso mehr tun für den Erhalt und die Weiterentwicklung dieser Ordnung.“

Die Bandbreite des deutschen Engagements in den Vereinten Nationen lässt sich unter die Begriffe „Frieden, Gerechtigkeit, Partnerschaft und Innovation“ subsumieren. Sie sind die Leitbegriffe der Wahlkampagne.

Frieden

Grafische Darstellung der Mitglieder des Sicherheitsrats in englischer Sprache
Mitglieder des Sicherheitsrats© Bundesregierung

In einer Welt „aus den Fugen“ ist die internationale Gemeinschaft mehr denn je gefordert, herkömmlichen und neuartigen Bedrohungsszenarien gemeinsam zu begegnen. Deutschland ist dabei ein verlässlicher Partner: Seit fast 30 Jahren engagieren wir uns in Friedensmissionen, personell wie finanziell. Konfliktprävention, Stabilisierung, Konfliktnachsorge und Rüstungskontrolle gehören zu den Säulen unserer Außenpolitik.

Gerechtigkeit

Deutschland setzt sich ein für eine funktionierende, wertebasierte Weltordnung. Menschenrechte sind das Fundament unseres globalen Miteinanders. Die Geschlechtergleichstellung und Selbstbestimmung aller Frauen und Mädchen, gesellschaftliche Inklusion sowie wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte gehören zu unseren Grundwerten, für die wir auf globaler Ebene tagtäglich einstehen.
Innovation

Eines unserer Kernanliegen ist die Klimapolitik. Der in Paris ausgehandelte, rechtsverbindliche Klimavertrag stellt die Weichen für eine nachhaltige Energieversorgung weltweit. Als Gründungsmitglied des Umweltprogramms der Vereinten Nationen teilen wir unsere vielfältigen Erfahrungen und Ambitionen als Vorreiter auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien. Gleichberechtigte und hochwertige Bildung für alle Kinder und Jugendliche gehören ebenso zu unseren zentralen Anliegen. Themen, die auf den ersten Blick nicht sicherheitsrelevant erscheinen mögen, die aber zentrale Voraussetzungen für friedliche, freie Gesellschaften sind. Ohne Zugang zu Bildung, zu Wasser, ohne eine intakte Umwelt kann es keine Sicherheit geben.


Partnerschaft

Sitzung des UN-Sicherheitsrats
Sitzung des UN-Sicherheitsrats© picture alliance / dpa

Deutschland ist Partner der Welt. Für uns heißt Partnerschaft den Umgang zwischen Gleich und Gleich. Wirwollen lernen, und wir wollen unsere Erfahrungen in den Dienst der Entwicklung stellen. Deshalb verstehen wir Entwicklungspolitik als eine Investition in die Zukunft: Entwicklungspolitik heißt Strukturen schaffen, Wissen und Ideen teilen, Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Deutschland will und kann dazu beitragen, der Welt ein menschlicheres Gesicht zu geben. Dazu gehört der gerechte und menschenwürdige Umgang mit Flüchtlingen. Fluchtursachen müssen vor Ort bewältigt werden. Deutschland beteiligt sich deshalb substantiell bei Hilfsorganisationen wie dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen sowie dem Welternährungsprogramm.

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