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Die Berliner Mauer: „Die zu Beton erstarrte Frontlinie des Kalten Krieges“

Herr Reinhard Wiemer eröffnete die Veranstaltung „Der Fall der Berliner Mauer und das Ende des sowjetischen Herrschaftssystems“, © Deutsche Botschaft Riga
Am Abend des 5. Dezembers fand in der Deutschen Botschaft in Riga eine weitere Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe „Jour-Fixe“ statt.
Auf Einladung des Ständigen Vertreters der Deutschen Botschaft Riga Herrn Reinhard Wiemer hielten anlässlich des 30. Jahrestags des Falls der Berliner Mauer Dr. Thomas Flemming, Berliner Historiker und Publizist und Dainis Mjartāns, Vorstandsmitglied des Amtsblattes Latvijas Vēstnesis und 1989 Student in West-Berlin, einen Vortrag mit anschließendem Get-Together im Kaminsaal der Botschaft.

Dr. Flemming referierte über das Entstehen der Berliner Mauer.
Er schilderte, dass bis zum Jahr 1960 ca. 2,5 Millionen Menschen aus Ost-Deutschland über Ost-Berlin in den Westen geflohen seien. Um eine weitere Abwanderung zu verhindern, hätten Chruschtschow und Ulbricht am 3. August 1961 beschlossen, eine Mauer errichten zu lassen. Der Mauerbau begann am 13. August 1961. Diese Mauer, sagte Dr. Flemming, war „die zu Beton erstarrte Frontlinie des Kalten Krieges“. US-Präsident Kennedy habe auf den Mauerbau mit dem Satz „Die Mauer ist keine schöne Lösung, aber besser als ein Krieg“ reagiert.
Als die Mauer letztlich am 09. November 1989 fiel, hätte dies, sagte Dr. Flemming, gleichzeitig das Ende der kommunistischen Herrschaft in Osteuropa bedeutet.

Dainis Mjartāns referierte anschließend über seine eigenen Erinnerungen an die Zeit des Mauerfalls. Zu dieser Zeit lebte er als exillettischer Student in Berlin. Die Situation in West-Berlin kurz vor dem Mauerfall beschrieb Mjartāns mit den Worten: „West-Berlin war das Symbol für Freiheit, es gab aber ein Verbot über diese Freiheit zu sprechen“.
Am Abend des Mauerfalls fuhr Mjartāns, anders als hunderte von Bürgern der DDR, von West- nach Ost-Berlin, weil er sehen wollte, welche Menschen auf der anderen Seite der Mauer lebten.
Die zahlreich erschienen Zuschauer folgten den Vorträgen der beiden Referenten gespannt und berichteten im Anschluss daran über eigene Erinnerungen an den Tag des Mauerfalls.