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Preis des Westfälischen Friedens – die baltischen Staaten und ihre unbeugsame Liebe zur Freiheit

14.07.2018, Nordrhein-Westfalen, Münster: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l-r) applaudiert Dalia Grybauskaite, Staatspräsidentin von Litauen, Kersti Kaljulaid, Staatspräsidentin von Estland, und Raimonds Vejonis, Präsident von Lettland, nachdem er ihnen im historischen Rathaus zu Münster den Internationalen Preis des Westfälischen Friedens überreicht hat. Mit der Auszeichnung ehrt die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL) in diesem Jahr die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie die Ringe Deutscher Pfadfinderinnen und Pfadfinder., © Guido Kirchner/dpa
1918 wurden die drei baltischen Länder Estland, Lettland und Litauen erstmals zu unabhängigen und souveränen Republiken.
Während die baltischen Staaten im 20. Jahrhundert schließlich politisch und gesellschaftlich unter der Besetzung sowohl durch das nationalsozialistische Deutschland als auch durch die Sowjetunion zu leiden hatten, sind sie heute, 100 Jahre nach ihrer erstmals erlangten Unabhängigkeit, ein leuchtendes Beispiel für das Festhalten an Freiheit und Frieden in Europa.
Am 14. Juli 2018 hat die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe e.V. Estland, Lettland und Litauen nunmehr mit dem Internationalen Preis des Westfälischen Friedens geehrt und damit deren beispielhaftes Streben nach einer friedlichen und rechtsstaatlichen Völkergemeinschaft in Europa gewürdigt. Der Preis wurde 1998, zum 350. Jahrestag des Endes des Dreißigjährigen Krieges erstmals verliehen. Durch die Erinnerung an den Westfälischen Frieden und dessen Bedeutung für die Friedensordnung in Europa soll der Preis besonderes Engagement und großen Einsatz für die europäische Völkergemeinschaft auszeichnen. So ging die Auszeichnung in diesem Jahr erstmals an ganze Länder, die diese Ideale verkörpern.
In seiner Rede anlässlich der Verleihung sprach Bundespräsident Steinmeier gerade diese schwierige und durch Gewalt und Unterdrückung geprägte Vergangenheit der baltischen Staaten an. Trotz der leidvollen Erfahrungen, die die Bevölkerung der drei Länder sowohl unter sowjetischer Besatzung als auch mit der Entfesselung des nationalsozialistischen Deutschlands in Europa gemacht haben, hätten die Balten stets ihre unbeugsame Liebe zur Freiheit behalten. Sie hätten sich von den Gräueln der Vergangenheit nicht bannen lassen, sondern stets den Blick auf eine bessere und friedliche Zukunft in Europa gerichtet. Auf diesem Einstehen der baltischen Länder für die europäischen Ideale des Friedens und des Zusammenhalts sowie auf der Bereitschaft zur Versöhnung baue letztlich auch die tiefe Freundschaft zu Deutschland auf.
Die Staatsoberhäupter der drei baltischen Länder, Kersti Kaljulaid, Dalia Grybauskaitė sowie Raimonds Vējonis, nahmen die Ehrung für ihr jeweiliges Land entgegen. Auch sie betonten einerseits die große Bedeutung Europas für den Frieden zwischen den Völkern, andererseits die wichtige Rolle, die sowohl Deutschland als auch die anderen europäischen Staaten innehätten, um den Zusammenhalt Europas zu wahren.
Neben den baltischen Ländern wurden auch die Pfadfinder als weltweite Friedensbewegung mit dem Preis in der Jugendkategorie geehrt.